Mittwoch, 23. April 2003
Ergebnisse der Messungen im Schulzentrum liegen vor – keine Gesundheitsgefahr – Pressemitteilung des Kreises Es bleibt dabei: Die Ergebnisse der Raumluftuntersuchungen liegen vor. Es gibt keine Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung der Kinder durch die Umstände im Schulzentrum. Erneute Blutuntersuchungen von betroffenen Kindern konnten die alarmierenden Ergebnisse der privat veranlassten Untersuchungen nicht bestätigen. Die Erklärung des Expertengremiums können Sie hier in einer pdf-Datei nachlesen.
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Sonntag, 30. März 2003
Erste Ergebnisse der Messungen im Schulzentrum liegen vor – bisher keine Gesundheitsgefahr – Enorme Abweichungen zu Blutuntersuchungen Die ersten Ergebnisse der begonnenen Raumluftuntersuchungen liegen vor. Zunächst zwar nur zu den durch die Blutuntersuchungen verschiedener Kinder und Eltern alarmierenden Substanzen, aber die nun mit Ergebnissen, die weitere Verunsicherungen ausschließen sollten. Bislang wurden Toluol und Dichlormethan in 12 Proben aus beiden Schulen (Grund- und Realschule) quantifiziert. In keiner der 12 ausgewerteten Proben wurde Dichlormethan nachgewiesen, die Nachweisgrenze lag bei 1 µg/m³. Der Gesundheitsvorsorgewert liegt bei 200 µg/m³, der Gefahrenabwehr-Wert bei 2000 µg/m³. Die maximal gemessene Konzentration an Toluol lag bei 12 µg/m³ Raumluft in der Realschule, in der Grundschule in allen drei Räumen bei 8 µg/m³. Für Toluol der Gesundheitsvorsorgerichtwert bei 300 µg/m³ und der Gefahrenabwehr-Wert bei 3000 µg/m³. Der Gutachter hat erklärt, dass er sich bei den Rahmenbedingungen genau an die VDI 4300 gehalten hat. Eine Forderung, die immer von den Eltern der betroffenen Kinder erhoben wurde. Die Räume waren ungelüftet und normal temperiert, alle über 20 °C bis hin zu ca. 25 °C. Zumindest zu Beginn der Messungen war die Fußbodenheizung in Betrieb. Auf Nachfrage hin erklärte der Gutachter, dass auch bei Wintersimulation, also einem manuellen Hochfahren der Heizung und der Raumlufttemperatur, mit Sicherheit keine höheren Werte als 100µg/m³ denkbar seien. Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die ermittelten Blutwerte nicht vom Schulgebäude herrühren können. Nun sind wieder die Experten gefordert. Es müssen möglichst bald Vorschläge erarbeitet werden, wie man den Kindern mit auffälligen Blutwerten helfen kann. Laut Herrn Dr. Kraft vom Umweltministerium und auch nach Aussage von Landrat Spelthan muss die Ursache für die Blutwerte unbedingt ermittelt werden. Hier ist nun aber auch die konstruktive Mitarbeit der Eltern von betroffenen Kindern gefordert! Anonyme Wertangaben nutzen den Experten wenig; sie müssen wissen, wo sie suchen können und die Möglichkeit haben, nach Zusammenhängen zu forschen. Abgeschlossen sind die Untersuchungen an den Schulen aber auch noch nicht. Die Proben werden alle noch auf ihren TVOC-Gehalt, also die Summe der nach VDI-Richtlinie vorgeschriebenen 63 Substanzen sowie die übrigen 10 größten Peaks, untersucht. Die Ergebnisse der jetzt bereits analysierten Räume, die die auffälligsten sein sollen, sollen zum ersten Experten-Termin im Kreishaus vorliegen. Bleibt zu hoffen, dass diese Ergebnisse die gleiche Entwarnung geben wie die bisher untersuchten. |
Sonntag, 23. März 2003
Weitere Messungen im Schulzentrum – Einigung geschafft – SPD agiert unverständlich Am letzten Dienstag trafen sich die Fraktionen zu einer erneuten Beratung zur Raumluftsituation im Schulzentrum Nideggen. Anlass waren vorgelegte Untersuchungen verschiedener Kinder mit teils besorgniserregenden Werten. Die anfangs emotionsgeladene Debatte endete schließlich doch in einer sachlichen Problemanalyse mit konstruktivem einstimmigen Beschluss über alle Parteigrenzen hinweg. Wir sind froh und stolz darüber, sowohl auf die CDU als auch die Grünen positiv eingewirkt und so das Fundament zu diesem Beschluss bereitet zu haben. Hiermit möchten wir nicht unsere Leistung in den Vordergrund heben, vielmehr möchten wir uns bei diesen beiden Parteien ausdrücklich für ihrer Kompromissbereitschaft in der Suche nach einer zweckdienlichen Lösung bedanken. Im Ergebnis wurde folgendes beschlossen:
Allen betroffenen Gruppen sollen diese Beschlüsse weiterhelfen. Wie schon seit Ewigkeiten fordern wir den sachlichen Umgang mit dem Problem. Denn eins steht fest, dass es Probleme im Zusammenhang mit dem Schulzentrum gibt, kann niemand wegdiskutieren. Es nutzt keinem eine Blindsanierung, wie zuletzt von der SPD gefordert. Schon auf erste Nachfrage, was denn saniert werden solle, konnten die Antragsteller keine Antwort geben. Die geforderten Vergleichsmessungen können dagegen weiterhelfen, geben sie doch Auskunft über die tatsächlichen Werte, nicht über Laborbedingungen. Viele Fachleute haben schon jetzt davor gewarnt, sich mit einer Sanierung in einen Zustand wie vor zwei Jahren zu versetzen. Und der neue Schulraum im ehemaligen Pausenbereich, der erst nach dem Bekanntwerden der Geruchsproblematik errichtet wurde, unterstützt diese These. Schade und bedauerlich ist das Verhalten der SPD ohnehin in der ganzen Angelegenheit. Haben CDU und Grüne sich mit Riesenschritten aufeinander zu bewegt, ist es „vornehmste“ Aufgabe der SPD, in populistischer und unhaltbarer Art die Beschlüsse zu „kommentieren“. Ganz besonders setzen sie hierbei auf die knapp 40 Zuschauer in der Begegnungsstätte. Dabei sollte doch jedem klar sein, dass zur fundierten Meinungsbildung mehr gehört als das bloße Hören auf die Zuschauer. So sehr wir deren Probleme verstehen und akzeptieren, so wenig ist ihre Anwesenheit Indikator für ein Abstimmungsverhalten. Die SPD sollte eigentlich gelernt haben, wie Grüne und Unabhängige auch aus der Opposition noch vieles zum Wohle der Stadt und der Bürger gestalten zu können. So, wie sie jetzt agiert, verliert sie dagegen immer mehr an Boden. Noch gar nicht angesprochen, dagegen immer noch wichtig, sind Überlegungen, was denn passiert, wenn auch diese Raumluftuntersuchungen keinen Sanierungsbedarf ergeben. Was passiert mit den Schülern, die über Befindlichkeitsstörungen klagen? Wir diskutieren diese nicht weg, auch nicht, wenn keine Gesundheitsgefahr besteht. Hat der Kreis und die betroffenen Heimatgemeinden der Schüler schon Alternativen erarbeitet? Oder verlangt man von diesen Schülern dann weiter den Besuch in Nideggen. Auf unsere Anfrage hin gibt es zwar trotz Bestehen der Probleme nach Auskunft aus Nideggen und Kreuzau noch keinen einzigen Antrag auf Umschulung, Überlegungen hierzu sollten aber genau so vorbereitend angestellt werden wie die auf alternative Beschulungsmodelle für den Fall der Sanierung. |
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