Kletterwald – die nächste Runde


CDU führt Stadtrat zu einem tragfähigen Kompromiss

Freigabe eines internen Schreibens?
Die Diskussion um den Kletterwald geht in die nächste Runde. Ein geschickt lanciertes internes Schreiben aus einem Dezernat der Bezirksregierung, das eigentlich nur einen Teilbeitrag zur letztendlichen Meinungsfindung und Beurteilung der Bezirksregierung darstellte, nutzen die Kletterwald-Gegner zu neuen Aufrufen.
Ob das Schreiben auf Grund von § 7 des Informationsfreiheitsgesetzes NRW überhaupt weitergegeben werden durfte, stellen wir zumindest in Frage. Auch spricht der seltsame Weg vom Fax-Versand an und Weiterleitung durch die SPD bis hin zur Veröffentlichung durch MfN eine seltsame Sprache. Aber urteilen Sie selbst!

Was bietet das Schreiben an neuen Erkenntnissen?
Die unterschiedlichen Auffassungen waren dem Rat und seinen Ausschüssen lange bekannt. Wurden diese Argumente doch seit der ersten Informationsveranstaltung zum Kletterwald immer wieder vorgetragen. Auch umfangreichere Fragenkataloge bei der Alternativenprüfung bezogen sich genau auf diese Problematik.

Wie interpretationsfähig die Fakten sind, verdeutlicht schon allein die Bewertung der Lärmbelästigung. Attestiert das Gutachten eindeutig, dass die zulässigen Werte weit unterschritten werden, interpretieren die Naturschutzverbände dies als Ausschluss von vollkommen ruhiger Erholung. Beides wird zutreffen, allerdings ist die vollkommen ruhige Erholung schon durch die Badegäste oder Menschen mit anderen Aktivitäten am Eschauel nicht zu erzielen. Oder will man jetzt auch gegen die Schwimmer, Feiernden in den Bootshäusern oder Beach-Club etc. vorgehen?

Wie ist der CDU-Antrag zu bewerten?
Nach diversen internen und externen Diskussionen entschloss sich die CDU, das Plangebiet nochmals zu verkleinern, um prognostizierte Konflikte erst gar nicht aufkommen zu lassen und einen Kompromiss zu bieten. Auch wenn wir dieses Vorgehen nach wie vor als justiziabel einschätzen, war dieser Beschluss letztendlich wegweisend. Die CDU hat die Argumente abgewogen und einen mehrheitlich tragfähigen Kompromiss gefunden. Damit sichert die CDU auch die Seriosität des Rates. Denn der einmal eingeschlagene und mehrfach unterstützte Weg wird weiter gegangen. Beschlüsse des Rates und seiner Ausschüsse bleiben berechenbar und Nideggen darf sich weiter (oder doch nur wieder?) als vertrauenswürdiger Partner für Investoren bezeichnen.

Die Vorhabenträgerin stellte sich der neuen Herausforderung und entwickelte eine neue Planung im neu gestellten Rahmen statt Rechtsmittel einzulegen. Auch hier wurde im Sinne der gemeinsamen Sache Größe bewiesen.

Was sind die Hintergründe und Herausforderungen?
Begeisterung für die Natur kann heutzutage nicht mehr mit ausschließlich ruhigen Wanderwegen erzielt werden. Insbesondere junge Menschen, aber auch die Altersklasse zwischen 40 und 60 Jahren brauchen alternative Angebote für Aktivitäten. Mountainbiking bietet eine dieser Optionen, eine andere ein Kletterwald. Konflikte zwischen den Generationen sind anfangs verständlicherweise vorprogrammiert. Erst das gemeinsame Nebeneinander motiviert zu einem gemeinsamen Miteinander.

„Ein Kletterwald ist keine „Herberge für grölende Kinder, er fördert Rücksichtnahme, Hilfestellung und Gemeinschaft. Gerade deshalb nutzen auch Firmen einen Kletterwald für Teambildungsmaßnahmen. Ein Kletterwald fordert Konzentration und liefert keine Jahrmarktsstimmung, aber er sichert große Gefühle von Zufriedenheit für alle, die den Parcours in seinen unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bewältigt haben.

Ist der Parkplatz wirklich ein Problem?
Als großes Problem am Eschauel wird häufig die Parkplatzsituation genannt. Wenn überhaupt, trifft das auf wenige Tage im Jahr zu, an denen das Schwimmbad überfüllt und die Parkplatzsituation ohnehin als kritisch zu bezeichnen ist. De facto wird dies durch den Kletterwald allerdings überhaupt nicht verschärft. Denn Schulklassen werden mit Bussen befördert, die nach dem Aussteigen den Parkplatz wieder verlassen können. Firmen starten dagegen sinnvollerweise von einem ganz anderen Ausgangspunkt Richtung Kletterwald. Stellen Sie sich vor, diese Gruppen starten in Schwammenauel mit Kanus oder Fahrrädern, erreichen den Eschauel zum Mittagessen im Beach Club und machen sich dann zu Fuß auf in den Kletterwald. Anschließend geht es zurück mit der Rursee-Schifffahrt zum Ausgangspunkt. Da kann man schon fast ins Schwärmen kommen, lassen sich die aufgeführten Einzelschritte doch beliebig kombinieren. Nach einem besseren Team-Event muss wohl lange gesucht werden!

Sie wollen sich umfassend informieren?
Der neue Planentwurf liegt öffentlich aus. Nähere Informationen zur Auslage gibt die Stadt Nideggen bekannt. Studieren Sie den Planentwurf sowie die diversen Gutachten und bilden Sie sich eine eigene Meinung frei von den vielen, teils sehr unter die Gürtellinie gehenden Kommentaren. An die Stadt können Sie auch alle Ihre Eingaben für oder wider die Änderung des Flächennutzungsplans richten.


8 Antworten zu “Kletterwald – die nächste Runde”

  1. Auf was sind Sie und Ihre Segelkameraden eigentlich stolz Herr Friedrizschik?
    Sogar in Düsseldorf spricht man schon über die selbsternannten Dorf-Sheriffs von Schmidt. GLÜCKWUNSCH

  2. Herr Lock,
    Sie verzerren und vernebeln schon seit Monaten bei jeder Gelegenheit die Tatsachen und das auch noch in höchst aufdringlicher Art und Weise. Ich sag nur. ^^^ Du bist Nideggener wenn du. …..^^^

    Jetzt haben Sie sogar die Internetseite der Unabhängigen für sich entdeckt. Entsetzlich anstrengend.

    Sie sind doch Segelbootbesitzer in Eschauel und damit Mitglied in dieser ^^^ völlig uneigennützigen ^^^ Bürgerinitative gegen den Kletterpark? Meine Meinung : Eine Blamage für die Stadt Nideggen.
    Ihre List ist, nebenbei bemerkt, nur zu gut durchschaubar: Zweifelhafte Behauptungen müssen mit großer Penetranz wiederholt werden, dann schwächt sich der Zweifel immer etwas ab und findet Leute, die selbst nicht denken, aber annehmen, mit soviel Sicherheit und Beharrlichkeit könne unwahres nicht behauptet oder gedruckt werden.

    • Sehr geehrte(r) Herr / Frau Hauk,
      Sie schreiben in Ihrem Kommentar u.a.

      Zitat:
      Sie sind doch Segelbootbesitzer in Eschauel und damit Mitglied in dieser ^^^ völlig uneigennützigen ^^^ Bürgerinitiative gegen den Kletterpark?

      Auch wenn sie Ihre Aussage abschließend mit einem Fragezeichen versehen haben, muß ich dieser leider widersprechen.
      Nicht alle Steganlieger bzw. Segelbootbesitzer sind automatisch Mitglieder der Bürgerinitiative.
      Auch sind nicht alle Gegner, -wie von den Befürwortern immer wieder gerne verkündet, automatisch Mitglieder in der BI
      Innerhalb der BI befinden sich neben Anliegern auch Naturliebhaber und Erholungssuchende, und hiervon nicht wenige.
      Und in meiner Funktion als Vorsitzender der BI ist mir die Mitgliederliste bestens bekannt.

      • Sehr geehrter Herr Friedriszik,
        welche Anlieger? Meinen Sie damit überwiegend die Bootsanlieger? Lässt man das Boot weg, hört es sich selbstverständlich gewichtiger an. Naturliebhaber? Meinen Sie damit möglicherweise überwiegend die Menschen, die sich hinter dem ^^^ Schutze der Natur ^^^ verstecken, um das eigentliche Motiv nicht preis zu geben, weil dieses beschämend wäre? Nämlich die ganz eigenen Interessen?

        Die Stadt hat vor einigen Jahren 500.000 Euro in die Sanierung des Beachclubs investiert, mit dem Ziel neue Touristen für Eschauel zu gewinnen. Ein erstaunliches Verdrängungstalent wird hier von den gegnerischen Protagonisten an den Tag gelegt, sobald es um die eigene Sache, die eigene Segelkurve geht und der Naturschutz erlangt plötzlich den Status einer Glorifikation.
        Wenn in Eschauel jedoch in die Natur eingedrungen wurde, dann wäre diese Tat den Angel-und Segelvereinen zunächst einmal selbst zu unterstellen. Diese haben sich vor einem halben Jahrhundert in Wirklichkeit in die noch ^^^ unberührte Natur ^^^ gesetzt und nicht der Kletterwald heute erst. Inzwischen, und da kann ich Herrn Klöcker nur recht geben, feiern dort alle Leute gerne und ausgiebig. Auch im Beach- Club bis in die Morgenstunden mit entsprechender musikalischer Begleitung (tiefe Bassfrequenzen). Schallereignisse, die sich bis nach Schwammenauel an der Talsperre ausbreiten und in der Stärke wohl kaum mit Kinderausrufen zu vergleichen sind. Wo bleibt bei den eigenen Aktivitäten eigentlich der Ruf nach Naturschutz? Was man sich selbst schon lange und wesentlich intensiver herausnimmt, sollte man anderen vielleicht nicht als Verbrechen auslegen. Hochnäsigkeit und mangelhafte Selbstreflexion tragen dieses traurige Verhalten.
        Anstatt fachliche Expertisen anzuerkennen, versucht die BI mit Hilfe einer Taschenlampe die Sonnenuhr abzulesen. Dann leuchten Sie und Ihre Mitstreiter mal weiter. Bleibt zu wünschen , dass die Duracell Batterien bald leer gelaufen sind, die Politik sich von diesen Irrlichtern nicht blenden lässt und schlussendlich bei der guten Kommpromisslösung bleibt.

    • Liebe(r) S.Hauck,
      also eine Bürgermeinung und ein Leserbrief auf einer Seite, die dazu einlädt, sind ensetzlich anstrengend? Ach, weshalb lesen und schreiben Sie dann ? Mal nebenher: eine Bürgerinitiative zu gründen und für seine Sache einzustehen ist ein Recht – eine Bürgerinitiative kann nicht Uneigenützig sein – das widerspricht ihrem Gurnprinzip. Allerdings bin ich doch erstaunt wie aggressiv und unsachlich Sie auf Andersdenkende reagieren und schreiben!

      Demokratische Grüße

      M. Lock

  3. Die Vorstellung ist verträumt, aber auch ziemlich blauäugig. Wo sollen solche Boote anlegen? Damit entsprechende Busse an den „Chaostagen“ überhaupt in dern Eschaul fahren können, müsste das Parken am Strassenrand bis hoch in den Ort verboten werden. Denn aneinader vorbeifahren wie mit PKW’s geht ncht und Ausweichbuchten gibts nicht. Wo sollen also dann alle die bisherigen Besucher bleiben? An der „schönen Aussicht“ parken und mit einem Bezahl-Shuttle runter fahren um am Beachclub ein Eis zu essen? Oder eine Stunde schwimmen zu gehen? Zur Vorstellung „Mit Leihbooten von Schwammenauel rüber fahren“ : Bei den Stegen der Vereinen und andere Stegbesitzern ist es bereits heute nur in Notsituationen oder per Gastrecht befreundeter Vereine möglich anzulegen. Das hat auch etwas mit der Versicherung der Anlage zu tun. Also müssten diese Leihboote wild am Ufer anlanden. Das hätte erhebliche Beschädigung der Uferböschung und -vegetation zur Folge. Wie sicher sind solche Boote dort festzumachen? Bei Wellenschlag der Rurseeschiffahrt dürfte so manches Boot sich selbstständig machen. Wer bringt die Boote denn zurück, wenn die Gäste „mit der Rurseeschiffahrt zurück zum Ausgangspunkt fahren“ Nebenher dürfte ein solches Projekt das Budget so manchen Familie sprengen. Meine Gespräche zu dieser Vorstellung mit mehreren Müttern hatte immer die gleiche Reaktion: Welche Familie soll das denn bezahlen können? Ich persönlich würde mir eher wünschen das Ratsparteien mit den Betroffenen vor Ort reden und zuhören anstatt sie zu ignorieren oder zu brüskieren. In Heimbach gibt es einen Rat, der stellt sich fast geschlossen hinter seine Bürger! Über Parteigrenzen hinweg!

  4. Ich kann Herrn Friedriszik nicht zustimmen.

    Morgens in der Woche, außerhalb der Ferienzeit, werden Schulklassen betreut. Zu diesen Zeiten wird der Parkplatz so gut wie gar nicht angefahren. Auch bei schönem Wetter.
    Die Ausgrenzungsmaßnahmen auf Lebenszeit durch die Segelsteg- Community, finde ich albern. Will man mit diesem Racheakt der Bestrafung den Kletterwald verhindern, bevor dieser überhaupt realisiert wurde? Das wird nicht funktionieren. Um einen Kletterwald zu betreiben benötigt man keine Segelstege am Wasser, sondern Kletterstege zwischen den Bäumen.
    Die Pächterin vom Beach Club schneidet sich ins eigene Fleisch, wenn sie auf diesen großen und sicherlich hungrigen zukünftigen Kundenstamm verzichtet, indem sie eine Zusammenarbeit blockiert. Eine Fehlentscheidung. Andere gastronomische Betriebe werden die Chance erkennen und dankend zuschlagen.
    Am Sonnenstrand gibt es viele Möglichkeiten Wassersport zu treiben. Auch auf dem weitläüfigen Privatgelände befindet sich neben StandUp- Paddeling- Angebote einen Bootsverleih und ist damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Schon heute „parken“ dort regelmäßig Kanus, solange sich die Wasserreisenden beipielsweise im Beach- Club stärken, um dann weiter zu paddeln. Mit dem Kanu auf die Eschauel zu gelangen, um den Kletterwald zu besuchen, ist in der Tat ein schönes Kombi- Angebot, aber nur eine von vielen Varianten An- und Abzureisen und damit in entsprechende Relation zu setzten. Es werden sicherlich keine gewaltigen Heerscharen anlanden, sodass andere in ihrem Badevergügen behindert werden würden.

  5. Mit Verwunderung lese ich Ihren Beitrag zum Thema Kletterwald.
    Erlauben Sie mir einige Anmerkungen hierzu:
    Sie schreiben u.a., …das Schulklassen mit Bussen befördert werden sollen.
    Die Vergangenheit hat gezeigt, daß für große Busse gar keine Wendemöglichkeit besteht, sofern alle Parkplätze belegt sind.
    Eine Paradebeispiel hatten wir im Sommer 2017.
    Weiterhin schreiben Sie, daß Gruppen ab Schwammenauel den Eschauel mit Kanus und Fahrrädern erreichen sollen.
    Wo sollen die Kanus denn festgemacht werden?
    An und zwischen den Stegen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht!
    Und sicherlich auch nicht am Eschauel.
    Der größte Teil des Badestrands am Eschauel ist in Privatbesitz und der kleinere Teil steht den Badegästen zur Verfügung.
    Sollen die Badegäste demnächst um die Kanus herumklettern?
    Konflikte sind jetzt schon vorprogrammiert.
    Dann zum Thema Beach Club — Nebeneinander und Miteinander:
    Ihnen dürfte bekannt sein, daß die Betreiberin sowie fast alle Stegeigentümer, Vereine usw. schriftlich eine Zusammenarbeit mit der Ideengeberin ausgeschlossen haben, jetzt und auch in Zukunft.
    Sicherlich aus gutem Grund.
    Aber, ….schwärmen Sie ruhig weiter.
    Ich hätte mir gewünscht, wenn Ihre Fraktion auch das Gespräch mit den Kletterwald-Gegnern gesucht hätte.
    Ihr Fraktionskollege und Ratsmitglied aus Schmidt ist scheinbar in der Versenkung verschwunden.

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