Kletterpark am Eschauel – Zustimmung oder Absage?


Viel Presse um den geplanten Kletterwald am Eschauel
Die Berichterstattungen zum Vorhaben, auf der Halbinsel Eschauel einen Kletterwald zu errichten, überschlagen sich geradezu. Befürworter und Gegner des Vorhabens nutzen jede Gelegenheit, ihre Positionen kundzutun. Die Presse (siehe z.B. Kölner Rundschau, Aachener Zeitung oder eifelon
ist voll davon, weshalb an dieser Stelle nicht besonders darauf eingegangen werden muss.

Gibt es Tourismus-Entwicklung in Nideggen?
Fakt ist, Nideggen legt einen Schwerpunkt auf Natur und Tourismus. Fakt ist in dem Zusammenhang aber auch, Nideggen muss sich neuem Freizeitinteressen und -aktivitäten stellen, soll das Stadtgebiet auch attraktiv für jüngere Menschen bleiben. Geocaching, Hochseilklettern, Mountainbiking, um nur einige zu nennen, genießen immer größere Beliebtheit bei jungen Touristen und ein Kletterwald gehört ganz bestimmt auch dazu. Reine Blockade ist also nicht zielführend, sollen auch junge Menschen an die Natur herangeführt werden und sie schätzen lernen. Vielleicht müssen hier auch große Interessenvertretungen umdenken, denn gegenseitiges Verständnis, Kompromisse und Miteinander waren schon immer erfolgreicher als pure Ablehnung und Konfrontation.
Die Stadt Nideggen hat schon einmal eine Chance vertan, als es um neue touristische Angebote ging: den Mountainbike-Park in Nideggen. Die Gemeinde Hürtgenwald ist zu gerne eingesprungen und die Betreiber sprechen vor dem Hintergrund der großen Erfolge heute sogar schon von der Möglichkeit, den Standort zum Olympia-Stützpunkt aufzubauen
.

Viel Kritik und genauso viele Fragen
Momentan befindet sich das Anliegen Kletterwald im öffentlichen Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans. Die notwendigen Gutachten, aber auch sonstige Informationen sind bei der Stadt Nideggen einzusehen (z.B. Gutachten zum Artenschutz, Schallschutz etc.
). Die Beteiligung der Öffentlichkeit war einer der vorgeschriebenen Verfahrenspunkte. Dort wurden viele Statements abgegeben. Wir haben diese mit entsprechenden Fragen versehen, wollen dabei überhaupt nicht werten, aber dennoch ein bisschen relativieren:

  • Segler und Angler wollen ihre Ruhe. – Aber sind die es nicht genau, die andere Touristen durch ihre Einzäunungen aussperren und vom Seeufer verdrängen, gerne aber eigene Feste am Eschauel feiern?
  • Anrainer befürchten den Wegfall ihrer Privilegien beim Parken. – Aber können nicht gerade die Personen, die ganze Wochenenden am Eschauel verbringen, problemlos etwas weiter entfernt parken, nachdem sie ihre Fahrzeuge vor Ort entladen haben?
  • Badbesucher reklamieren Lärmbelästigungen. – Aber sind die (und nicht nur die Kinder) es nicht genau, die beim Spiel am Strand, im Wasser und auf den Stegen für eine deutlich erhöhte Lautstärke sorgen?
  • Politiker reklamieren die Konkurrenzsituation, wenn der Kletterwaldbetreiber Brötchen oder Würstchen verkauft. – Aber welche Gründe sollen die Badegäste animieren, ein paar hundert Meter zu laufen statt ihren Imbiss direkt im Beach Club zu sich zu nehmen? Würde nicht der Kletterwald sogar Gäste in den Beach Club spülen, weil z.B. Firmen, die mit ihren Mitarbeitern den Kletterwald besuchen, gerne zum Abschluss „eine runde Sache“ mit gutem Essen statt Sandwiches anbieten wollen? Und wären die anderen Gäste ohne Kletterwald überhaupt zum Eschauel gereist?

Die Auflistung lässt sich beliebig erweitern. Was an sachlichen Fragen bleibt, sind in der Hauptsache zwei Punkte.

  • Es fehlt schon heute an notwendiger Infrastruktur, vor allem an Parkplätzen. Unabhängig von der ggf. zusätzlichen Ansiedlung des Kletterwaldes ist die Stadt gefordert, Regelungen über die Höchstzahl an Badegästen, zum Parken o.ä. aufzustellen. Ein zusätzlicher Kletterwald wird die Problematik jedenfalls noch einmal verschärfen.
  • Speziell auf den Kletterwald bezogen stellt sich einzig die Frage nach der Zulässigkeit, eigentlich für besondere Situationen vorgesehene Toilettenanlagen ganzjährig zu betreiben. Aber dieses Thema muss und wird die Genehmigungsbehörde beantworten.

Fazit
Alle sind gut beraten, den Fortgang des Verfahrens abzuwarten und sich erst nach Vorliegen aller Punkte ein abschließendes Bild zu machen. Stehen nach dem Verfahren keine öffentlichen Belange dem Vorhaben entgegen, ist die Politik aufgefordert, unter Abwägung der grundsätzlichen Problemstellungen,  der Einzelinteressen und des Allgemeinwohls eine endgültige Entscheidung zu treffen.
Voreilig sind in Nideggen leider schon zu viele Entscheidungen getroffen worden. Dies schadet der Referenz der Stadt und zum Teil haben die Bürger für solche „Schnellschüsse“ auch noch unnötig zahlen müssen.


13 Antworten zu “Kletterpark am Eschauel – Zustimmung oder Absage?”

  1. Diejenigen, die den Kletterwald verhindern wollen, weil sie die Eschauel als ihr eigenes persönliches Kleinod empfinden, zu dem ja kein Fremder Zutritt bekommen soll, haben nun mit BUND und NABU verbündete gefunden. Dass passt ja zueinander. Denn alle hier Genannten sind rein destruktiv und an sachlicher Argumentation weit weniger interessiert als an politischer Meinungsmache und Indoktrination. Das Artenschutzgutachten sowie der Umweltbericht, die von einem renommierten Experten in monatelanger Arbeit nach allen gesetzlichen Vorgaben erarbeitet worden ist, wird hier nun von “Fledermausexperten“ der beiden Verbände mit einem Wisch zur Unwahrheit erklärt. Absurd. Wer glaubt denn, dass diese ehrenamtlichen Grashalmzähler mehr Kompetenz besitzen als ein öffentlich bestellter Gutachter, der gerade weil er dafür bezahlt wird, besonders sorgsam und wahrheitsgetreu arbeiten muss und der weiß, dass seine gutachterlichen Stellungnahmen gravierende Auswirkungen auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen hat. Umweltverbände versuchen alles zu verhindern, was nicht links, grün, oder bevormundet ist – so auch hier. Auf Steuerzahlers Kosten soll verzögert werden. Falsche Behauptungen spielen da keine Rolle. Denn Fakt ist, dass kein Baum beschädigt wird. Fakt ist auch, dass der Kletterwald vollständig rückbaubar ist. Fakt ist ebenso, dass die intakte Natur das Kapital des Kletterwaldes ist und deswegen viele Gewichtige Gründe für den maximalen Schutz der lokalen Umwelt vorliegen als bei rein politisch getriebenen Funktionären der Verhinderungsverbände. Die Reihe der Fakten schließt sich fortsetzend. Zu hoffen bleibt, dass die Politik sich auf die Seite der Bürger stellt- denn die wollen mehrheitlich den Kletterwald. Mehr als 1700 Unterstützer- Unterschriften beweisen das eindringlich. Nicht zu vergessen ist, dass der Tourismus die Lebensader der Stadt Nideggen ist. Ohne Investoren sieht es mau aus. Und was diese engagierte Initiatorin für ein Martyrium durchstehen muss, um am Ende der Stadt Nideggen dann hoffentlich mit einer guten Idee dienen zu dürfen, ist ein Armutszeugnis für die gesamte Eifelregion.

    • Herr Eichhorn,
      ich sehe das nicht so, dass die Kletterwald-Gegner Eschauel als ihr eigenes persönliches Kleinod empfinden, zu dem ja kein Fremder Zutritt bekommen soll.
      Im Gegenteil.
      Dieses Kleinod wird bereits gerne mit vielen anderen geteilt …mit Wanderern, Badenden, Wassersportlern, Radfahrern, Urlaubern. Allerdings wird es als erhaltenswert erachtet, so wie ist ist, ein Ort der Ruhe. Es gibt Urlauber, die genau deswegen kommen.
      Das Martyrium der Investorin mag einerseits bitter sein, allerdings hätte es deutlich abgekürzt werden können, wenn sie sich mit einer ihr angebotenen Alternative hätte arrangieren können.

  2. Ein Punkt springt mir immer wieder ins Auge, ihn möchte ich einmal aufgreifen:
    Ich lese immer wieder…von versnobten Seglern, aus Aachen und Köln kommend, von ihren starren Einstellung…usw.

    Es gibt sehr viele Angler und Segler die aus der Umgebung kommen, darunter auch viele aus Schmidt und Nideggen.
    Versnobt ist man nicht automatisch, weil man ein Segelboot oder eine Jolle am Rursee liegen hat (eine Yacht sah ich übrigens noch nie).
    Die Kosten dafür sind in etwa so hoch wie ein Abonnement in einem Fitnessstudio.
    Zudem gibt es unter den Anliegern auch junge Menschen, die frischen Wind in die
    Gemeinschaften bringen und da kann man nicht immer von ‘Barrieren Alteingesessener’ sprechen. Jeder ist herzlich willkommen.
    Dort unten zu segeln ist kein Luxus, es ist bezahlbar, solange man bereit ist, in seiner
    Freizeit sein Boot zu warten, zu pflegen, zu schmirgeln und zu lackieren.
    Die erhaltenswerte Ruhe in dieser Landschaft tut vielen Menschen gut und wird genau deswegen von ihnen aufgesucht, das sind nicht nur Segler.
    Und wer weiß denn genau, was die‘ Ideenpalette‘ der Investorin noch beinhaltet? Bleibt es bei dem Kletterwald, wenn der Flächennutzungsplan einmal geändert ist?

    Es wäre sicher allen damit gedient, den Kletterwald an anderer Stelle zu errichten (wenn es denn unbedingt ein Konkurrenzprojekt zu Raffelsbrand geben muss).
    Da würde sich ein Standort in Nideggen doch anbieten.
    Einerseits möchten die Nideggener den Kletterwald scheinbar gerne und die Chance, dass die Kletterer tatsächlich den Tourismus fördern wäre wahrscheinlicher, als ein Kletterwald abgelegen unten in Eschauel. Außerdem wäre er dann auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und es gäbe ausreichend Parkplätze ……

    • Die Idee, man könne den Kletterwald mal eben woanders errichten, ist absurd und nur ein Ablenkungsmanöver der Kletterwaldgegner, die sich damit auch als „geschäftsinkompetent“ outen. Für genau den jetzt geplanten Standort – und nur für den – gibt es die Gutachten, ein geschäftliche Planung, eine gesicherte Finanzierung, die Möglichkeiten der Kooperation mit anderen Angeboten auf der Eschauel und ein tragfähiges Konzept, das die Interessen aller – der Stadt, der Anwohner, der Gäste – berücksichtigt.

      An jedem anderen Standort – einige wurden auch analysiert und aus guten Gründen ausgeschlossen – würde das ganze Rad wieder neu gedreht werden müssen. De facto hieße das, es wird keinen Kletterwald geben. Und das ist das eigentliche Interesse der Gegner. Verzögern, zerstören und Nebelkerzen streuen, aber eben nichts Konstruktives.

      Die Investorin ist mit einem einstimmigen Beschluss des Rates in diese Planungen hineingegangen, hat x Tausend Euro investiert, um diesen Standort zu ermöglichen (Gutachten, Finanzierung, …) und unendlich viele Gespräche mit Kooperationspartnern geführt, die genau auf diesen Standort setzen. Für genau diesen Standort gibt es eine massive Unterstützung aus der Bevölkerung, was die mehr als 1700 Unterstützerunterschriften eindrucksvoll belegen,

      Der Vorschlag, ein anderer Standort müsse her, ist vollkommen abwegig. Akzeptieren Sie endlich, dass Sie mit Ihren Unwahrheiten und Ihrer gezielten Falschinformation nicht nur sich selbst, sondern auch der Stadt, der Region und Naturfreunden schaden.

  3. Sehr geehrter Herr Klöcker, es geht bei diesem Vorbildprojekt vor allem um innere Barrieren alteingesessener Menschen, die aufgebrochen werden müssen. Wenn Sie also von einer Einzäunung der Segler sprechen, so haben sie sicherlich recht. Es ist hiermit die geistige Einzäunung, die innere Haltung gemeint und diese starre Einstellung gegenüber Erneuerungen sollte grundlegend geändert werden. Diese Menschen sollten endlich begreifen, dass Eschauel nicht deren Privateigentum ist. Jeder Mensch hat das Recht dort hinzufahren und keiner hat das Recht das anderen zu verbieten. So habe ich es schon mehrfach gelesen und so sehe ich es persönlich auch. Ich finde den Standort geeignet, weil sich nur hier einmalig gute Kombinationsmöglichkeiten in der Natur und am See anbieten. Haben denn SPD und FDP für ihre alternativen Standort einen Investor vorzuweisen? Darüber habe ich nie etwas gehört. Können Sie mir darauf eine Antwort geben? Falls nicht, wäre dieses frühzeitige politische Fazit von SPD und FDP ein scheinheiliges und bequemes Vorgehen,um sich vor der Verantwortung zu drücken. Die Reaktionen der Umweltverbände, die sich jetzt mit den Gegnern verbündet haben, kann ich auch nicht nachvollziehen. Eschauel war vor vielen Jahrzehnten so etwas wie ein unberührtes Naturidyll bis sich dann vor einem halben Jahrhundert zwanzig Segelvereine dort ansiedelten. Wobei ich hier nochmals differenzieren muss. Die Talsperre und der künstliche See waren sicherlich auch nicht Gottes Werk. Egal…Das wird alles gerne von den ewig Gestrigen verdrängt. Nur der Kletterwald, obwohl Eschauel bereits touristisch bevölkert, würde also zukünftig und ausschließlich die völlig unangetastete Natur vernichten und Fledermäuse in den Tod treiben. So,so. Keine Konkurrenz, sondern eine Chance für den Beachclub: Der Beachclub gehört zu den Gewinnern, wenn der Kletterwald käme. Im Frühjahr und im Herbst kämen neue Gäste angereist, die ansonsten in der Nebensaison sicherlich nicht da wären. Übrigens macht ein Wurstbrot auf der Hand einem Restaurantbetrieb wie dem Beachclub mit Menükarte und ordentlichen Sitzgelegenheiten bestimmt keine Konkurrenz. Wer will denn hier den Kletterwaldbetreibern sogar noch verbieten an die eigenen Gäste eine Flasche Apfelsaftschorle zu verkaufen? Das erwartet doch jeder Besucher. Diese Forderung wäre ein völlig irrwitziger Vorgang. Ohne ein Minimalangebot ist heutzutage ein Kletterwald nicht wettbewerbsfähig. Diese ganzen Spekulationen wirken doch insgesamt sehr an den Haaren herbei gezogen ohne vernünftige Argumentation. Ähnlich sieht es mit dem Verkehrschaos aus. Wenn die Pächterin schon jetzt an heissen Tagen im Sommer nicht mehr Frau der Verkehrslage ist, so ist sie als Unternehmerin gefragt eine Lösung zu finden. Es kann nicht sein, dass der Beachclub 1000 Badegäste auf dem eigenen und wenn dieses voll ist sogar auf dem Nachbargrundstück zulässt, obwohl oben nur 150 Parkplätze vorhanden sind. Genau dadurch entsteht Parkplatzstress und Chaos. Hier sollte es eine angemessene Regulierung geben. Geld verdienen kann nicht über alles gehen. Von daher sollte man sich mit der Kritik an den Beachclub wenden. Unter diesen unkontrollierten, weil bisher schlecht organisierten Tagen, leiden die Segler und Angler und die schieben ihre Unzufriedenheit über ein bestehendes Problem paradoxerweise auf einen Kletterwald den es noch nicht einmal gibt anstatt sich mit der Verursacherin auseinanderzusetzen. Hier muss hingeschaut werden. Es dauert nicht mehr lange, dann ist der Kletterwaldbetreiber auch noch daran Schuld, wenn in China ein Sack Reis umfällt. Ein Kletterwald mit 60 Gästen am Tag ist eine überschaubare Zahl. Der inklusive Gedanke ist bei der Bewertung nicht zu vernachlässigen. Blinde Menschen sollen dort ein Angebot erhalten und damit wäre Niedeggen dann die erste Stadt in NRW.

  4. Ich finde die Diskussionen einfach langsam lässtig – jemand möchte einen Gewerbebetrieb im Freizeitbereich errichten – auf eigene Kosten und eigenes Risiko! Gewerbesteuern aus diesem betrieb kommen DIREKT der Gemeinde Nideggen zu gute. Einige Sympathisanten rund um die Herren Lock – diese sind wohnhaft in Aachen und verbringen ihre Freizeit auf ihren Booten – lassen sich von denen zu Argumenten hinreißen, die in großen teilen einfach lächerlich sind!!! Oder will mir jemand erzählen, dass Lock und Co sich ihre Getränke, Grillfleisch und anderes alles in Eschauel kaufen. Also was soll dann die Argumentation, dass im Kletterwald auch evt. Würstchen verkauft werden? Ich denke, dass die Betreiber des Kletterwaldes – falls sie Würstchen verkaufen wollen – diesen Bereich sicherlich so zugänglich machen, dass auch jeder wanderer, Spaziergäger und natürlich auch die elitären Segler sich dort eine Würstchen kaufen könnten! Ich für mein Teil fordere die Politiker aus NIDEGGEN auf, dieses Projekt zu genehmigen! Weil NIDEGGEN braucht Einnahmen aus der Gewerbesteuer – das Gejammere, wenn die finanzielle Lage in Nideggen sich noch mehr verschlechtern würde und die allgemeinen Gebühren (Müllabfuhr, Grundsteuer und einiges mehr) erhöht werden würden, kann ich mir schon gut vorstellen. Und damit haben Auswärtige – also Aachener und andere – dann nichts zu tun. Ich wohne noch nicht lange in Nigeddedn, aber ich WOHNE HIER!! Und habe den Eindruck, dass man für Neues hier öfters nicht so offen ist. Daher nochmals angemahnt: Lieber Nideggener und Politiker dieser Gemeinde: Lassen sie sich bitte nicht von AUSWÄRTIGEN aufhetzen!!!!

  5. Ich verfolge interessiert hier das Pro und Kontra gegen einen Kletterwald am Eschauel, und muss auch fest stellen, dass wir uns in einer Generationen Diskussion befinden. Der demografischer Bumerang schwebt über den Eschauel, kontroverser könnte kein Thema in Nideggen diskutiert werden. Und genau dass ist das Problem hier, man muss auch mit den Augen einer anderen Generation hier sehen. Sonst werden wir in Zukunft unseren Badestrand und Wald Rollator gerecht anlegen müssen mit Einstiegshilfen zum See. Ein Kletterwald ist eine Möglichkeit wie sich junge Menschen mit der Natur beschäftigen und auseinandersetzen. Gute Beispiele habe ich in Dänemark, Schweden und in Norwegen gesehen. Hier haben es die Menschen geschafft neue und alte Strukturen im Naturschutz zu vereinen.
    Menschen die in den Baumwipfeln sich bewegen schreien nicht, sie bewegen sich hoch konzentriert, und überwiegend in der Gruppe. Ein völlig anderes „Natur“ Erleben wäre dies. Und genau hier kann man den jungen Menschen abholen und für die Naturschutzarbeit begeistern und gewinnen, wenn man denn will. Dazu später noch mehr. Zum Verkehrsaufkommen, unsere Kletterfreunde aus den Niederlanden zeigen es uns ja, sie Reisen in kleinen Bussen in Gruppen an, und finden Parkraum am Zülpicher Tor. Staus sowie wildes Parken, Fehlanzeige. Es geht zivilisiert hier her. Und genau dies würde sich auch am Eschauel einstellen. Wenn, ja wenn was den? Wenn wir zu unseren jungen Menschen stehen würden, und ganz deutlich hier ein Zeichen für Veränderung setzen würden. Hier muss ein junges „Denken“ her, und deutliche Zeichen für Veränderungen.

  6. Ich möchte gerne auf folgende Fakten hinweisen:
    Es gibt selbstverständlich keineswegs nur Vereine ,die am Rursee Ruhe und Erholung suchen und das Gebiet für sich haben wollen,wie von denPro Kletterwald Befürwortern gerne behauptet wird.
    Es handelt sich auch nicht um Menschen,die Kindern und Jugendlichen nicht ihren Spaß gönnen und sie ausschließen wollen.Eher ist das Gegenteil der Fall.
    Dies zeigt folgendes Ergebnis:
    Der Initiativkreis „Kein Kletterwald in Eschauel am Rursee “ hat vor drei Wochen eine online Petition gestartet.Weit über 1000 Menschen haben diese Petition unterschrieben.Die zeitgleich veröffentlichte online Petition Pro Kletterwald nur 60.
    Das allein spricht schon für sich,denn eine online Petition unterschreibt man ohne äußere Einflussnahme.Man liest den Text durch ,denkt darüber nach und unterschreibt,wenn man persönlich betroffen ist und von der Sache überzeugt ist oder eben nicht.
    Interessant ist aber auch eine ganz andere Tatsache,nämlich die inhaltlichen Begründungen und Einwände ,die ca 300Menschen (von den 1000+die die online Petition) auch unterschrieben haben ,eingewendet haben.Es sind bis zum Stichtag 20.2.2017 fast 300 qualifizierte Begründungen und Einwände eingegangen .Sie wurden fristgerecht in verschriftlicher Form der Verwaltung zur Sichtung und Gewichtung übergeben.
    Schaut man sich die Einwände an und kategorisiert sie , so stellt man folgendes fest.
    1.Es sind keineswegs in erster Linie Mitglieder der Segelclubs oder des Angelvereins,die sich hier äußern,sondern Menschen ,die in Eschauel gerade die Einmaligkeit dieses Platzes schätzen und dort in unterschiedlicher Weise Erholung suchen.
    Es sind Tagestouristen von nah und fern,es sind Grosstädter ,die raus aus der Eventzone wollen,es sind Feriengäste und Familien, die zum Teil hier wochenlang ihren Urlaub verbringen .Mit Sicherheit Menschen,die auch einiges Geld in der Region ausgeben.Sie kommen ja gerade deshalb dorthin,weil hier einerseits die Ruhe und Naturschönheit am Rursee gewahrt ist und andererseits auch ein angenehmes Ambiente im Beach Club mit angrenzendem Schwimmbad herrscht.Für längerfristige Feriengäste bedient ja auch das Umfeld Eifel zudem verschiedene Interessen ,von sportlichen Betätigungsfeldern ,wie Klettern,Mountainbike etc.,über Besichtigung von Museen ,Burgen und ,interessanten Klöstern
    bis zum stillen Naturerlebnis.

    2.So verwundern auch die thematischen Schwerpunkte der Einwendungen nicht.
    147 Personen betonen nichts grundsätzlich gegen einen Kletterwald zu haben; aber alles an diesem Ort einer Naturoase. Eschauel solle nicht zu einer Eventlocation werden.
    83 mal wird zusätzlich genannt,es müsse die Natur vor Eingriffen geschützt werden,39 mal wird die zu erwartende Ruhestörung für Mensch und Tier benannt..
    Alle diese Kritikpunkte und Bedenken beziehen sich auf diesen ,einmalig schönen und Erholung bietenden Ort,der auch ein Schutz und Lebensraum für artengefährdete Tiere und Pflanzen ist.
    Dezidiert wird auch auf die Gefahr hingewiesen,dass man mit einer Eventkultur am Eschauel Touristen verjage.

    Als zweites Hauptargument gegen einen Kletterwald in Eschauel wird die Tatsache benannt, dass für einen solchen zusätzlicher Kletterwald gar kein Bedarf besteht.61 mal wird darauf hingewiesen ,dass in kürzester Entfernung in Hürtgenwald ein noch größerer und von Forstfachleuten betriebener Kletterpark besteht.
    Natürlich wird auch die unzulängliche Verkehrs/Parkplatz und Sicherheitslage an heißen Sommerwochenenden und in den Sommerferien angeführt(47 mal) und diverse andere Einwende angeführt.
    Alles in sachlicher und qualifizierter Art.
    Diese sachlichen Einwände sollten die Entscheidungsträger
    kennen und berücksichtigen.

    Gudrun Duda-Heinzke
    (Mitglied des Initiativkreises Kein Kletterwald in Eschauel am Rursee)

  7. Sher geehrter Herr Klöcker,

    ein paar Fragen hätte ich noch:

    1. Welche Rolle spielt für Sie, dass nahezu 100% aller Anlieger ( Vereine, Privatleute, Wohnanlieger und Gastronmomie, sowie der Ort Schmidt mehrheitlich gegen das Projekt sind? Würden Sie im Zweifel dennoch dafür entscheiden?

    2. So wie ich die Gegner bislang verstanden habe, ist niemand wirklich und generell gegen einen Kletterwald in Nideggen. Es geht nur gegen einen Kletterwald in diesem – wie Sie selbst schreiben jetzt schon pöroblematischen Ort – Nadelöhr. Müssen die seit Jahrzehnten dort Erholung suchenden am Ende doch Platz machen für einen Gewerbebetrieb?

    3. Sie reflektieren auf die Zulässigkeit eines Kletterparks an dieser Stelle und verweisen auf die Stellungnahmen der Genehmigungsbehörden. Auch wenn diese negativ wären, könnte der Nideggener Stadtrat ja trotzdem dafür stimmen. Verstehe ich Sie richtig, dass DIE UNABHÄNGIGEN – bei negativer Bewertung bzw. Verbot durch Untere Landschaftsbehörde und Bezirksregierung ebenfalls gegen dass Projekt stimmen werden?

    4. Die naturschutzfachliche Stellungnahme von BUND NABU und LNU leigt ja schon einige Tage vor und bescheinigt den von der Investorin beauftragten Gutachen methodisch falsch, unvollständig und ungeeignet zu sein. Wie seteh IDIE UNABHÄNGIGEN dazu?

  8. Lieber Herr Klöcker,

    herzlichen Dank, dass Sie nicht grundsätzlich nach dem Motto „wir sind gegen alles“ handeln. Die Zukunft gehört den jungen Menschen!

    Als es seinerzeit um die Einrichtung eines Info-Punktes im Schmidter Kirchengebäude ging, hagelte es im Vorfeld zuweilen an Kritik, überwiegend geäußert von älteren Semestern: Jesus hätte schließlich die Händler aus dem Tempel getrieben, das Messgeschehen bei St. Hubertus würde gestört, Hunde mit in die Kirche mitgebracht, Mahlzeiten im sakralen Raum eingenommen u.v.m. Der Pfarrer aus dem Nachbarort Strauch behauptete sogar, dem Beter würde nun jegliche Andacht genommen. Von den damals geäußerten Befürchtungen hat sich bis heute keine einzige bewahrheitet. Im Gegenteil, es soll sogar Zeitgenossen geben, die stolz auf „ihren“ Infopunkt im Kirchengebäude sind!

    Ein kleines „Schmankerl“ zum Schluss: Sie wissen vielleicht, dass der Bischof von Aachen der Schmidter Kirchengemeinde die Genehmigung der PV-Anlage auf dem Kirchendach verweigerte. Die Anlage funktioniert bis heute einwandfrei und die erwirtschafteten Einnahmen sichern dem Organisten den Arbeitsplatz. Eine Einheimische stellte sich damals ernsthaft die Frage: Muss ich das eigentlich beichten, wenn ich die Messe in einem Kirchengebäude besuche, dessen PV-Anlage der Bischof nicht genehmigt hat?

    In diesem Sinne, Humor und Gelassenheit sollten auch in den stürmischsten kommunalpolitischen Zeiten nicht zu kurz kommen – Alaaf und Helau!

  9. Was bitte schön sollen denn die Jungen schätzen lernen? Eine Natur die ihren Bedürfnissen entsprechend gestylt wurde und somit zu einer Kullisse für entsprechende Eventparks verkommt?
    Planen wir doch am besten direkt nebenan noch einen Windpark, dann ist dem Naturschutz wieder Genüge getan, und noch wichtiger: ein weiterer Investor verdient sich nen Euro dazu.

    Vernunft endet da, wo die Politik beginnt

  10. Die aufgeworfenen Fragen beantworte ich gerne:
    – Es ist zwar richtig, dass Segler und Angler gerne ihre Ruhe haben und auch zuweilen Feste feiern. Aber falsch ist die Behauptung, dass diese andere Touristen durch ihre Einzäunungen aussperren und vom Seeufer verdrängen.
    Am Eschauel ist keine einzige Steganlage abgezäunt, die Seeufer sind für alle frei zugänglich.
    Dass die Stege nicht für jedermann betretbar sind, liegt wohl auf der Hand.

    – Anrainer haben keine Privilegien beim Parken: Sie parken entweder auf eigenen Parkplätzen oder von der Stadt gepachteten Flächen oder auf dafür vorgesehenen Plätzen.
    Die Personen, die ganze Wochenenden am Eschauel verbringen, könnten zwar problemlos etwas weiter entfernt auf den städtischen Parkplätzen parken, nachdem sie ihre Fahrzeuge vor Ort entladen haben.
    Aber wenn diese alle dort parken, ist weder für Badegäste noch für zusätzliche Kletterer weiterer Parkplatz vorhanden.
    – Nicht die Badbesucher reklamieren Lärmbelästigungen, sondern alle die – und das sind nicht nur Angler und Segler – die am Eschauel Ruhe und Erholung suchen.
    – Ich bin zwar kein Politiker, aber die Konkurrenzsituation ist eindeutig gegeben.
    Der Kletterwaldbetreiber verkauft nicht nur Brötchen oder Würstchen sondern auch Getränke und andere Speisen. Die Einrichtung eines gastronomischen Betriebs ist nach Angaben der Investorin für die Wirtschaftlichkeit des Parks unabdingbar.

    Fazit: Ein Kletterpark ist an dieser Stelle nicht geboten.

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